Seit 1850 Küfer-Dynastie Schiller



Beginn im 16. Jahrhundert


Aus den alten Kirchenrodeln konnte am 5. August 1550 die Hochzeit von Lux Schiller und Ursula Galmanin entnommen werden. Bereits am 26. Dezember 1550 konnte in der Klosterkirche Töss der kleine Peter des Ehepaares Konrad und der Anna Braschlerin getauft werden. Diese beiden Schiller figurieren nicht in unserem unvollständigen Stammbaum, was aber nicht ausschliesse, dass sie doch zur gleichen Familie gehörten.

Dann folgt als sicherer Stammvater im Jahre 1580 Hans Jakob Schiller, der Küfer, mit seinen beiden Söhnen Rudolf und Joachim, welch letztere den Küferberuf weiter ausübt. Er und seine Gattin erzogen zusammen eine Mammutfamilie mit 11 Kindern (8 Mädchen und 3 Knaben), was auch für damalige Zeiten sicher kein Pappenstil war, obwohl grosse Familien nicht als Seltenheit galten. Auffallend war aber das frühe Kindersterben, wovon auch unsere Familie nicht verschont blieb.



Das 17. und 18. Jahrhundert


In der Familie des obengenannten Joachim trat dessen Sohn Heinrich seinerseits in die Fussstapfen seines Vaters als Küfermeister und Erzieher von 9 Kindern, von denen der 1670 geborene Johannes den Familienbetrieb übernahm. Auch Johannes Schiller hatte eine Grossfamilie zu ernähren. Dessen Sohn Andreas Schiller (1717), der fünfte des Geschlechtes, übernahm als tüchtiger Küfer das Geschäft. Neben seinem Beruf übte er auch noch das Amt des Vorsängers in der Klosterkirche aus. Unter der wiederum zahlreichen Kinderschar war es diesmal nicht der älteste Sohn Andreas, sondern der 1746 geborene Friedrich der I., welcher als 'Küfer und Kübler' eingetragen ist.

Sein Bruder Andreas amtete seinerseits als 'Sängermeister in der Nachtschule', die als Vorstufe der Ganztagesschule vorerst von kirchlichen Organen betreut wurde. Ihm gehörte seit Ende des 18. Jahrhundert die 'rote Trotte' samt dem angebauten Bauernhaus. Von da an wurde die Trotte auch 'Schillertrotte' genannt. Er, Andreas, spielte nach der Chronik ums Jahr 1800 als Hauptmann einer Freischarenkompanie bei Hüningen (Basel) eine Rolle und starb 1808.



Das 19. Jahrhundert


Als Chef der sechsten Küferfamilie Schiller führte Friedrich der I. die Berufstradition weiter, starb aber erst 47jährig, seine Witwe mir drei Kindern zurücklassend. Bannerträger wurde nun sein ältester, 1776 geborener Sohn Hans Caspar. Im blühenden Mannesalter von erst 37 Jahren verschied auch der junge Küfermeister Hans Caspar Schiller, nachdem ihm seine gleichaltrige Gattin schon sechs Jahre früher im Tode vorausgegangen war. Über den drei Waisen leuchtete kein guter Stern. Zwei von ihnen bekamen zwar für kurze Zeit noch eine neue Mutter, aber übrig blieb nur der älteste Sohn Rudolf (1802) welcher später ebenfalls den Küferberuf erlernte, trotzdem er beim Tod seines Vaters erst 11 Jahre alt war.

Nach der Heirat Rudolfs mit der Veltheimerin Margaretha Siegrist im Jahre 1828 betrieb der junge Küfer das Geschäft selbständig. Von seinen vier Kindern, worunter zwei Söhne, erlernte der 1832 geborene Heinrich, als auch der jüngere, 1837 geborene Friedrich, des Vaters Beruf. Sie arbeiteten gemeinsam in Vaters Geschäft und führten es nach seinem Tod im Jahre 1864 zusammen weiter, bis dann drei Jahre nach dem Vater Rudolf Schiller auch der Sohn Heinrich verstarb.

Von diesem Moment an übernahm Friedrich Schiller die Küferei und den bereits wachsenden Weinhandel allein. Der zweite, eben erwähnte Friedrich (1837 -1913), war mit Anna Weilenmann von Stadel bei Oberwinterthur verheiratet. Dem Ehepaar wurden drei Kinder, worunter zwei Söhne, geschenkt. Zur Erhaltung der Dynastie stellte sich rechtzeitig in Friedrich Rudolf dem III. (1865 - 1921) der zukünftige Küfermeister, besser gesagt Weinhändler, ein. Schon damals waren Anzeichen vorhanden, dass das Küferhandwerk an Einträglichkeit einbüsste und sich die Schiller mehr und mehr dem Weinhandel zuwandten. Der Bruder Ernst (1873 - 1947) studierte Philosophie und erwarb den Doktortitel. Ihm sind die Aufzeichnungen in einem zwar nicht vollständigen, aber weit zurückreichenden Stammbaum zu verdanken.



Das 20. Jahrhundert bis Heute


Der Sitz des Ökonomiegebäudes mit tiefen Keller befindet sich seit dem Jahr 1895 an der Rieterstrasse. Es wurde 1974 modernisiert und den gewachsenen Anforderungen angepasst. Dafür verantwortlich war der damalige Seniorchef Friedrich Schiller der IV. (1902 - 1992), assistiert von seinem Sohn Rudolf Schiller.

Bis zum Jahr 1992 wurde noch eine eigene Abfüllanlage betrieben. Diese Tätigkeit wurde jedoch aufgrund der sich verändernden Rahmenbedingungen eingestellt. Rudolf Schiller führt das Unternehmen noch heute. Er hat zusammen mit seiner Frau Eva Schiller Schenk (1950 - 1998), welche leider sehr früh verstarb, mit den drei Söhnen Andreas, Michael und Reto Schiller bereits dafür gesorgt, dass die ewig junge und weit herum bekannte Weinhandlungs- und Küfer-Dynastie Schiller weiterbestehen wird.

   
   
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